Konzept:
Die Erstellung von Hochwasserschutzkonzepten erfolgt in der Regel schutzzielorientiert (Top-Down-Ansatz). Es werden in einem ersten Schritt Schutzziele und zu schützende Bereiche definiert und hierauf ausgerichtete Maßnahmen entwickelt. Häufig werden unterschiedliche Lösungsvarianten erarbeitet, welche diese Schutzziele gewährleisten können. Aus diesen Lösungsvarianten wird dann üblicherweise eine oder mehrere Vorzugsvarianten gewählt und weiter vertieft.
Im Einzugsgebiet der Issel wurden mehrfach Hochwasserschutzkonzepte nach dieser Vorgehensweise erstellt. Aufgrund der Struktur und der Besonderheiten im Isselgebiet führte dies bisher jedoch zu keiner umfassenden Akzeptanz, so dass bisher lediglich einzelne Hochwasserschutzmaßnahmen geplant und umgesetzt wurden.
Für die Erstellung des interkommunalen Hochwasserschutzkonzeptes wird dieser Prozess nun umgedreht (Bottom-Up-Ansatz): Es werden mögliche Einzelmaßnahmen entwickelt und deren Wirkung quantifiziert. Eine oder mehrere konkrete Einzelmaßnahmen werden zu sinnvollen Maßnahmenbausteinen kombiniert. Aus diesen Maßnahmenbausteinen werden Schutzkonzepte zusammengestellt und die jeweils damit erreichbaren Schutzziele bestimmt.
Projektablauf:
Das Projekt ist in zwei Arbeitsblöcke unterteilt.
- Block I: Identifizierung von Maßnahmen
Die Arbeiten in diesem Block umfassen die Übernahme und Aufbereitung der zur Bearbeitung erforderlichen Grundlagen. Hierzu gehören die Einarbeitung, die Festlegung der Ziele und Restriktionen sowie die Bereitstellung der erforderlichen Modellierungsdaten und Randbedingungen.
Hierauf aufbauend werden konzeptionell Einzelmaßnahmen unter Berücksichtigung ihrer Umsetzbarkeit (im Sinne einer technischen Machbarkeit) und Wirksamkeit entwickelt.
Aus den Einzelmaßnahmen werden zielführende Maßnahmenbausteine erstellt. Ausgehend von den Maßnahmenbausteinen werden dann sinnvolle Kombinationen entwickelt. - Block II: Konkretisierung der in Block I aufgestellten Maßnahmenbausteine und -kombinationen
Dieser Block baut auf den Ergebnissen des Blocks I auf. Hier werden die zielführenden Maßnahmenbausteine und -kombinationen weiter konkretisiert und letztendlich eine Vorzugsvariante unter Berücksichtigung der zeitlichen Umsetzbarkeit, Wirksamkeit und Kosten identifiziert und entwickelt.
Die Konkretisierung erfolgt dabei mit Hilfe eines bestehenden Niederschlags-Abfluss-Modells (NASIM) zur Simulation der Abflüsse und eines hydrodynamisch-numerischen 2D-Modells (Hydro_as-2D) zur Simulation der Abflüsse aus NASIM in den Fließgewässern und im Vorland.
Parallel dazu erfolgt die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere durch Information über die Homepage sowie durch Termine.